Einzelbericht

winter news 2021/2022

Neues Jahr, neue Ziele: „Wir wollen in die Top-Ten fahren“ Knittlingen. Pünktlich zum Start ins neue Jahr hat die Fédération International de Motorcyclisme (FIM) einen vorläufigen Rennkalender für die Endurance World Championship, also die weltweit höchste Langstrecken-Motorrad-Rennserie, veröffentlicht. Das hat auch Dominik Vincon vom Team LRP Poland registriert, dem wie den anderen Spitzensportlern aus Mühlacker und der Region das sportliche Kräftemessen fehlt – und der schon jetzt auf die neue Saison brennt. Er wolle sich in die beste Form seines Lebens bringen und habe deshalb in den vergangenen drei Monaten ein hohes Pensum an Krafttraining und Läufen absolviert, berichtet der 30-Jährige aus Knittlingen von der wettkampffreien Zeit seit dem letzten Rennen im tschechischen Most Anfang Oktober. Eine kleine Blessur an der Ferse habe ihn dann kurz vor Weihnachten zu einer kurzen Pause gezwungen. Diese habe er für einen Besuch bei der Familie seiner Partnerin in Norddeutschland genutzt. „Demnach ist es bei mir in den letzten Tagen eher ruhig zugegangen“, sagt Vincon – doch jetzt will er wieder Vollgas geben, um beim Beginn der Langstrecken-WM am 16. und 17. April Bestleistungen zeigen zu können. Wie berichtet, geht es laut dem Terminkalender der FIM dann mit dem 24-Stunden-Klassiker von Le Mans los, am ersten Juniwochenende (4. und 5. Juni) steht dann das zweite Rennen rund um die Uhr im belgischen Spa auf dem Programm. Am 7. August drehen die Teams bei einem Acht-Stunden-Rennen in Suzuka (Japan) ihre Runden, am 17. und 18. September geht es beim „Bol d‘ Or“ auf dem Ciruit Paul Richard in Le Castellet (Frankreich) um die schnellsten Zeiten. Der Wettkampfkalender ist damit aber noch nicht ganz vollständig. Dominik Vincon jedenfalls ist gespannt, was noch dazukommt und hofft vor allem auf Gänsehautatmosphäre auf wieder vollen Zuschauerrängen – sofern dies die Corona-Situation zulässt. Zur Erinnerung: Vor der Saison in der hochklassigsten Motorrad-Rennserie der FIM war die Mannschaft von der BMW S 1000 RR K 46 auf das Modell K 67 umgestiegen mit der Hoffnung auf eine Leistungssteigerung. ? Nun ist es aber im Sport nicht selten, dass neues Material zunächst Reibungsverluste und damit Enttäuschungen mit sich bringen kann. Das musste Dominik Vincon und sein polnisches Team, das neben seinem Ausfall auch noch weitere Verletzungen kompensieren musste, in diesem Wettkampfjahr schmerzlich erfahren. Wie sich das Team LRP Poland in der Saison in diesem Jahr genau Zusammensetzen wird, ist indes noch nicht abschließend geklärt. Bislang gehörten neben Vincon, der aber seinen Stammplatz behalten wird, der Teamchef Bartlomiej Lewandowski und Kamil Krzemieñ zum Aufgebot. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Das sportliche Ziel steht jedoch schon fest: „Wir wollen in die Top-Ten fahren“, sagt der Sportler, „das haben wir 2021 leider verpasst, aber das ist ein absolut realistisches Ziel.“ Als einen „Riesentraum“ bezeichnet Vincon das Podium in der Langstrecken-WM – wohl wissend, dass das bei der starken Konkurrenz schwer wird. Um im Rennsport Erfolg zu haben, muss indes nicht nur der Fahrer eine starke Physis mitbringen, auch die Motorräder sollten einiges aushalten. „Man muss sich das vorstellen, welchen extremen Belastungen das Material beispielsweise bei einem 24-Stunden-Rennen über eine ganz lange Zeit ausgesetzt ist“, betont der Knitlinger, der mit seinem Team seit der vergangenen Saison mit einer neuen Maschine unterwegs ist. Und der Umstieg von der BMW S 1000 RR K 46 auf das Modell K 67 ging nicht ohne technische Probleme vonstatten. Beispielsweise mussten Vincon und seine Mitstreiter gleich beim Auftakt in Le Mans vergangenes Jahr deshalb aussteigen. Und weil später auch noch Verletzungspech hinzukam, schaffte es das Team nur auf Platz 13 der WM-Gesamtwertung. 2022 soll es nun besser laufen: „Unsere Mechaniker haben zuletzt einiges getan“, sagt Vincon, außerdem habe das Team von zwei auf drei Maschinen aufgerüstet, was mehr Flexibilität bringen soll. Getestet werden sollen die Motorräder Ende Februar dann auf einer Rennstrecke in Spanien. Die Planungen dafür seien am Laufen, so das Mitglied von LRP Poland.

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