Einzelbericht

pre Le Mans test 2022

WM-Start im Visier: Dominik Vincon will vorne mitmischen Am Osterwochenende beginnt mit dem 24-Stunden-Klassiker von Le Mans die neue Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft der Féderation Internationale de Motocyclisme (FIM). Motorrad-Rennfahrer Dominik Vincon vom Team LRP Poland freut sich vor allem auf die Rückkehr der Zuschauer – und ist nach dem offiziellen Pre-Test in auch sportlicher Hinsicht optimistisch. Le Mans/Knittlingen. Nur noch rund zwei Wochen, dann startet Dominik Vincon mit seinem Team LRP Poland in die neue Saison der Endurance World Championship der Féderation Internationale de Motocyclisme (FIM): Am Osterwochenende (16. und 17. April) steht mit dem 24-Stunden-Klassiker von Le Mans auch gleich ein echter Höhepunkt auf dem Programm. Und die Vorfreude darauf ist beim Knittlinger nach dem offiziellen Pre-Test auf der französischen Rennstrecke im Vergleich zu Anfang März nun auch deutlich gestiegen. Rückblick: Bei Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia tauchten an der Hauptmaschine (BMW-Modell S 1000 RR K 67) wie teils schon 2021 Probleme an der Elektronik auf, die immer wieder für Aussetzer sorgten – und das Mechaniker-Team vor ein großes Rätsel stellten. Die sind nun zur Erleichterung von Vincon und seinen Mitstreitern gelöst: „In der Zwischenzeit hat das Team einen eigenen Kabelbaum gebaut, so dass wir jetzt in Le Mans keinerlei Schwierigkeiten mehr hatten“, sagt der Knittlinger voller Vorfreude. Physisch gesehen sei er in einer Topverfassung, denn im Winter habe er viele harte Trainingseinheiten sowohl auf der Laufstrecke als auch im Kraftraum absolviert. Was die Besetzung der Fahrer betrifft, hat es im Team zuletzt eine Änderung gegeben: Kamil Krzemien ist ausgeschieden, dafür ist der Österreicher Stefan Kerschbaumer dazu gestoßen. Und der 32-Jährige ist für Vincon kein Unbekannter: „2015 bin ich mit ihm in der Superstock-Klasse mein erstes 24-Stunden-Rennen gefahren und wir haben es sehr überraschend gleich auf das Podium geschafft“, berichtet er von guten Erinnerungen. Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht sei der Neuling eine Bereicherung. „Stefan ist nicht nur ein erfahrener und erfolgreicher Langstrecken-Fahrer, er ist auch ein ruhiger und sehr angenehmer Mensch.“ Komplettiert wird die Mannschaft von Teamchef Bartlomiej Lewandowski und neuerdings von einem vierten Mann, der im Fall eines Ausfalls als Ersatzfahrer einspringen kann. Neu sind auch viele Gesichter im Mechaniker-Team, außerdem gab es einen Wechsel auf der wichtigen Position des Crew-Chiefs, der für die Datenanalyse zuständig ist. Gerade ihm stellt Vincon nach seinen ersten Eindrücken ein gutes Zeugnis aus. „Ich denke, dass wir für die neue Saison richtig gut aufgestellt sind.“ Was die Platzierung beim Pre-Test in Le Mans am 29. und 30. März betrifft, ist die polnische Truppe Zwölfter geworden. Das Ergebnis hat für den Knittlinger aber keine Relevanz, zumal nur 40 von insgesamt 55 Teams dabei waren. „Viel wichtiger war es, das Motorrad für das Rennen optimal einzustellen.“ Außerdem habe vor allem der neue Mitstreiter viel Fahrtzeit bekommen. Vincon selbst war nicht so viel auf der Strecke, was für ihn aber nicht problematisch ist. „Ich fühle mich gut und bin gute Rundenzeiten gefahren, insofern kann das Rennen kommen“, sagt der Sportler, der sich vor allem auf die Fan-Rückkehr freut – volle Tribünen, aufgeheizte Stimmung und hektisches Treiben im Startbereich, all das sorgt bei ihm für Gänsehautmomente. Sportlich gesehen schielt das Team LRP Poland wie 2019 auf eine Top-Zehn-Platzierung. „Das ist ein absolut realistisches Ziel“, sagt der 30-Jährige, der unter den Einzelfahrern sogar einen Rang unter den besten Fünf oder Sechs anstrebt. Dafür müssten aber sowohl das Material als auch die eigene Phsyis in allen Rennen funktionieren. Nach dem Wettkampf in Le Mans (16./17. April) geht es am 4. Juni mit der nächsten 24-Stunden-Prüfung im belgischen Spa weiter, am 7. August reist das Feld nach Suzuka (Japan) und am 17. September geht es beim Bol d‘Or (Frankreich) um gute Platzierungen. Den fünften und letzten Termin, den die FIM noch plant, hat sie nach wie vor noch nicht bekanntgegeben.

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